Wenn ich etwas mache, dann möchte ich es verantwortungsvoll machen, seriös, gut vorbereitet, gewissenhaft, hingebungsvoll, engagiert, ständig am dazu lernen und mit viel, viel Liebe. Daher lege ich auch grossen Wert auf gesunde, rassetypische Elterntiere mit liebevollem und freundlichen Wesen, dass gerade den Bolonka ganz besonders auszeichnet.
Ich habe mich entschlossen diese wunderbare Rasse zu züchten, um sie zu erhalten und zu fördern und um andere Menschen mit gesunden und wesensstarken Bolonkas glücklich machen zu können. Es ist für mich zutiefst berührend, das ergreifende Glück und die Harmonie meiner Hündinnen und ihrer Welpchen erleben zu dürfen, die Kleinen zu begleiten, zu fördern, zu lieben und möglichst optimal zu sozialisieren.
Die ersten drei Wochen lasse ich meine Schätzlein nicht aus den Augen und schlafe auch bei ihnen. So können sich meine lieben Hündinnen entspannen, sich ganz auf ihre Mutterrolle konzentrieren und ihre Babys geniessen.
Die Anwesenheit der anderen Rudelmitglieder stört sie dabei nicht im geringsten und durch die Abtrennung ist die nötige Distanz gewährleistet. Die Welpen sind das "immer jünger" Elixier für meine Papillon Seniorinnen. So gerne würden sie auch ein Popöchen putzen, ein Köpfchen zärtlich schlecken, doch auch zuschauen, miterleben, hören und riechen ist ungeheuer spannend ..und dann gibt es wieder die grossen Töpfe voll leckerem Fleisch und davon bekommen alle etwas ab. Welpenzeit ist für das ganze Rudel - eingeschlossen mich - die schönste Zeit.
Auf die Sozialisation und erste Prägung lege ich besonderen Wert. Das fängt bereits in der ersten Woche mit verschiedenen Untergründen in der "Wurfkiste" an, die dann im Welpenauslauf fortgesetzt werden. Auch den täglichen Geräuschen eines 5 Personen Haushaltes sind sie von Anfang an ausgesetzt und obwohl sie noch nichts hören, werden sie bereits durch die Schwingungen stimuliert und natürlich durch streicheln und sanfte Massage.
Ein weiterer und in meinen Augen enorm wichtiger Teil ist die Förderung der Motorik und des Gleichgewichtssinnes durch unterschiedliche Welpenspielgeräte und Materialien aus der Physiotherapie. Der Welpenauslauf wird ständig den unterschiedlichen Bedürfnissen angepasst. Im Haus dehnt er sich langsam aus, bis auch die Diele und mein Arbeitszimmer mit eingeschlossen sind. Im Aussenbereich mit direktem Zugang, haben die Kleinen bei schlechtem Wetter oder im Winter die Terrasse, die auch teilweise überdacht ist, zur Verfügung. Im Sommer zusätzlich einen mit ihnen "wachsenden" Welpengarten, behütet unter Sonnenschirmen, um sie vor den Raubvögeln zu schützen.
Ich versuche die Welpen mit möglichst vielen verschiedene Alltagsgeräuschen vertraut zu machen. So lernen sie von der Küchenmaschine über die Bohrmaschine, den Föhn, Geräusche CD`s, Rasenmäher, verschiedene Musikinstrumente........u.s.w. kennen. Sie fahren relativ häufig mit mir Auto und wir unternehmen Ausflüge mit ihrem Welpenbuggy. So gehen wir an den Bodensee - Möven, Enten und Wellen betrachten, in die Stadt, auf den Bahnhof, in Geschäfte, auf den Reiterhof, einen Bauernhof, auf den Spielplatz, den Schulhof, die Bushaltestelle und vieles mehr. Wir laufen an Autostrassen, durch ein Einkaufszentrum, über den Markt, sagen Hallo im "Fressnapf" und gehen zusammen in ein Restaurant zum Abendessen.
Eines Tages stand ich mit meinen Kleinen im Wildpark vor dem Gehege der Steinböcke, die sehr aktiv und mit grossen Sprüngen unsere Aufmerksamkeit fesselten. Da drängte sich plötzlich ein etwa fünf jähriges Mädchen an den Buggy um einen Blick auf das vermeintliche Baby zu erhaschen. Ich beobachtete amüsiert wie die Augen immer grösser wurden und die Arme förmlich erstarrte. Damit hatte sie wirklich nicht gerechnet und erst nach einiger Zeit fand sie die Sprache wieder um ihrer Mutter diese unglaubliche Entdeckung mitzuteilen. Von diesem Moment an waren die Tiere des Wildparkes für das Mädchen völlig uninteressant.
Wir besuchen drei mal die Tierarztpraxis. Einmal um Freundschaft zu schliessen, einmal zum Impfen und Chippen und ein drittes mal um mit einem positiven Erlebnis bei Freunden abzuschliessen.
Die Welpchen lernen ein Halsbändchen kennen, an der Leine zu laufen und wir machen kurze Spaziergänge und staunen gemeinsam über die wundersame Welt. Es gibt so vieles kennen zu lernen und immer fällt mir wieder etwas Neues ein. Jeden zweiten Tag werden die Kleinen sanft gebürstet und jeden Tag, nach dem Wiegen, werden die Äuglein geputzt. Durch die grosse Abwechslung, unterschiedlichste Erfahrungen, verschiedene Bereiche und viel Platz, sind meine geliebten Winzlinge ausgeglichen und zufrieden.
Auf diesen reichen und positiven Erfahrungsschatz können die Welpen ihr Leben lang zurückgreifen und negative Situationen besser abpuffern. Die Einflüsse und Reize der ersten 16 Wochen - und dabei besonders der ersten
8 Wochen - haben sehr viel mehr Einfluss auf die Verhaltensentwicklung als spätere Erlebnisse und was hier versäumt wurde, ist nicht mehr nachzuholen.
Ich achte aber genauso darauf, dass die Süssen Zeit zum eigenen Spielen und Erforschen haben und ungestört all das Erlebte im Traum verarbeiten können. Eine Überforderung wäre, wie eigentlich immer, kontraproduktiv.
In dieser intensiven Phase gehört der grösste Teil meiner Zeit den Hunden, aber auch der Betreuung meiner Welpeninteressenten. Sie werden jede Woche mit einem kleinen individuellen Bericht und vielen Fotos über die Entwicklung ihres "Babys" informiert und sind gern gesehene Besucher.
Alle Welpen werden selbstverständlich regelmässig entwurmt und sobald sie ihr Wurflager verlassen, zur Sauberkeit erzogen. Sehr schnell suchen sie dann von sich aus die Welpentoilette auf, um sich zu versäubern. Für ihre grossen Hinterlassenschaften sind sie meist sehr kreativ und oft finden sich an den seltsamsten Orte eindeutige Ansammlungen - aber immer sind sie sich einig.
In das "Welpenköfferchen" kommt neben dem gewohnten Futter noch ein zweiter Sack hochwertiger Nahrung, ein paar Döschen mit Feuchtfutter, Leckerchen, ein Halsbändchen oder Geschirrchen mit Leine, ein Ordner mit allen Unterlagen, Tips, Impfausweis - die Ahnentafel kommt immer etwas später - und Informationen, etwas zum Spielen, ein Schmusetier -Tüchlein mit dem Duft von Mama und Geschwisterchen, etwas für die Zweibeiner und noch die eine oder andere Überraschung.